Heinrich und Stamm-Fibich zu Besuch bei der AIDS-Hilfe in Nürnberg

05. August 2021

Die SPD-Bundestagsabgeordneten Gabriela Heinrich (Nürnberg) und Martina Stamm-Fibich (Erlangen) besuchten die Aidshilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V.

Im Gespräch mit dem Geschäftsführer Roald Sokolovskis, dem Fachvorstand Manfred Schmidt und der Diplom-Sozialpädagogin Doris Buchholzer informierten sich Heinrich und Stamm-Fibich über die Arbeit vor Ort und das Angebot „Betreutes Einzel-Wohnen“. Auch über die Erfahrungen während der Corona-Pandemie wurde gesprochen.

Insgesamt ist die AIDS-Hilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e.V. gut durch die Corona-Pandemie gekommen, wird aber die finanziellen Auswirkungen noch bis 2023 spüren. „Dank der Überbrückungshilfe für das Estragon sind wir gut durch die Krise gekommen“, so Roald Sokolovskis. Das Restaurant „Estragon“ ist eine gemeinnützige GmbH, die Menschen mit Behinderung oder anderen Vermittlungshemmnissen einen neuen Einstieg in das Arbeitsleben ermöglichen möchte. Auch das Programm zur Teilhabe am Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose vom Jobcenter komme weiterhin gut an. „Dadurch bekommt jeder, der hier arbeitet einen Einstiegstarifvertrag“, so Sokolovskis abschließend. Mit dieser Maßnahme können Arbeitgeber für die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen Zuschüsse zum Arbeitsentgelt erhalten, wenn sie ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis begründen. Insgesamt sei die Situation aber schwierig gewesen. „Die Hürden für Menschen, die sich im Alltag alleine nicht zurecht finden, waren in der Corona-Pandemie immens hoch. Dabei ist es gerade für Menschen mit seelischer Erkrankung enorm wichtig, dass es niedrigschwellige Angebote gibt“, so Doris Buchholzer.

Immer noch ein riesiges Thema sind die Diskriminierungserfahrungen von Menschen mit HIV und der Zugang zu medizinischen Leistungen bei fehlender Krankenversicherung. „Dass Menschen mit HIV bei Ärzten diskriminierende Erfahrungen machen, hört man bei der AIDS-Hilfe in Nürnberg immer wieder“, so Manfred Schmidt. „Weil HIV-Infektionen auch heute noch oft mit Schuldzuweisungen und Scham einhergehen, vermeiden viele den HIV-Test und das führt dann dazu, dass sie erst spät mit einer Behandlung beginnen – wenn das Immunsystem schon stark geschädigt ist und die Behandlungsaussichten deswegen deutlich schlechter sind“, so Manfred Schmidt weiter. Die AIDS-Hilfe engagiert sich mit ihren vielfältigen Testangeboten dafür, den Zugang zu HIV-Tests so einfach wie möglich zu machen. „Das Recht auf Gesundheit soll ohne Diskriminierung gewährleistet werden, die Leistungen der gesundheitlichen Versorgung müssen allen Menschen zustehen“, so Gabriela Heinrich.

Martina Stamm-Fibich sagte abschließend zu, sich im Gesundheitsausschuss des Bundestages dafür einzusetzen, dass das Thema AIDS auch zukünftig im Blick der Fachpolitiker bleibt und nicht in Vergessenheit gerät.

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