Städtepartnerschaften im Krieg
Nürnberg – Charkiw, Erlangen – Wladimir, Berlin – Moskau: Viele deutsche Städte unterhalten freundschaftliche Beziehungen zu Städten in der Ukraine oder in Russland. Die SPD-Bundestagsabgeordneten Gabriela Heinrich (Nürnberg) und Martina Stamm-Fibich (Erlangen) messen den Städtepartnerschaften auch im Krieg eine besondere Bedeutung zu.
In einigen deutschen Städten, auch in Bayern, wurde jetzt Kritik laut, man müsse die Verbindung mit russischen Kommunen auf den Prüfstand stellen oder sogar beenden. „Davon halte ich nichts, wir dürfen gerade jetzt die Verbindung zur russischen Zivilgesellschaft nicht abreißen lassen“, stellt Martina Stamm-Fibich fest. In vielen russischen Städten versuchen die Menschen, Kritik zu äußern und müssen dafür mit einer Verhaftung rechnen. „Wir hören, dass auch in Erlangens Partnerstadt Wladimir Menschen festgenommen wurden", so Stamm-Fibich weiter. Es sei Putins Krieg, nicht der von den Russinnen und Russen, die in vielen russischen Städten gegen den Angriff auf die Ukraine demonstrieren.
Jetzt die Städtepartnerschaften auszusetzen, wäre das falsche Signal an die Zivilgesellschaft in Russland“, so Gabriela Heinrich. Und Martina Stamm Fibich dazu: „Wir alle hoffen, dass der Krieg möglichst schnell vorbei sein wird. Über Städtepartnerschaften können wir wieder zusammenfinden.“
„Unsere Freundinnen und Freunde in der Ukraine müssen um ihr Leben fürchten“, so Gabriela Heinrich. Viele deutsche Städte erhalten Hiobsbotschaften aus ihren Partnerkommunen. Erste Nothilfe wird organisiert. „Die Bande, die in Friedenszeiten geknüpft wurden, helfen jetzt im Krieg, etwas von der Not zu lindern“, fasst Gabriela Heinrich zusammen. „Ich unterstütze ausdrücklich den Spendenaufruf des Partnerschaftsvereins Charkiw-Nürnberg e.V. und der Stadt Nürnberg zur Unterstützung von Charkiw“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete.
Wer spenden oder sich für ukrainische Geflüchtete engagieren möchte, findet weitere Informationen auf den Internetseiten der Stadt Nürnberg.