GABRIELA HEINRICH: WIR MÜSSEN UNS GEGEN VORURTEILE BEI MIGRATION STELLEN

17. Dezember 2014

Zum Internationalen Tag der Migranten am 18. Dezember erklärt die menschenrechtspolitische Sprecherin der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion, Gabriela Heinrich:

Wenn Migranten mit der Hoffnung auf ein besseres Leben zu uns kommen, dann müssen wir dies als Chance sehen. Deutschland wird immer älter und schrumpft. Wir brauchen Zuwanderung, allein schon, um Fachkräftemangel zu vermeiden oder die Rentenversicherung nachhaltig zu stabilisieren. Jeder Ausländer zahlt durchschnittlich 3.300 Euro im Jahr mehr Steuern und Sozialabgaben in Deutschland ein, als er oder sie an Transferleistungen erhält. Zuwanderung ist für Deutschland wie für Bayern keine Bedrohung, sondern ein Gewinn.

Die meisten Zuwanderer nach Deutschland kommen keineswegs aus muslimisch geprägten Ländern, sondern aus Polen. Zwei Drittel der Neuzuwanderer kommen aus der Europäischen Union zu uns. Mehr Menschen wandern aus Deutschland in die Türkei aus als umgekehrt. Fast jeder zweite Neuzuwanderer verfügt über einen Hochschul-, Meister- oder Technikerabschluss.

Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien und brachten sich vor der unfassbaren Gewalt der Terrororganisation „Islamischer Staat“ in Sicherheit. Darunter sind Ärzte, Lehrerinnen, Handwerker und Landwirte, die nur knapp dem Tod entkommen sind. Es ist perfide, syrischen Flüchtlingen, die islamisch verbrämtem Terror entkommen sind, nun eine Islamisierung Deutschlands zu unterstellen, wie es PEGIDA macht. Wenn in Bayern Flüchtlingsunterkünfte brennen, wie zuletzt in Vorra, dann muss das ein Weckruf sein. Und zwar ein Weckruf dafür, sich nicht tumben Vorurteilen hinzugeben oder dafür Verständnis zu signalisieren, sondern sich den Vorurteilen entgegenzustellen.“