Heinrich unterstützt Einwanderungsgesetz

12. März 2015

Die Diskussion in der Großen Koalition über ein neues Einwanderungsgesetz setzt sich ungebremst fort. Die Nürnberger SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriela Heinrich wirbt für eine Neuregelung.

„Wer Fachkräftemangel vermeiden will, muss zuerst weiter die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern und dafür sorgen, dass alle jungen Menschen in unserem Land eine Ausbildung finden. Das alleine reicht aber nicht“, so Heinrich. Deswegen müsse ein Punktesystem für die Einwanderung geprüft werden. Ausländische Bewerber würden dabei nach Bedarf, Ausbildung, Berufserfahrung und Sprachkenntnis eingestuft.

Heinrich verspricht sich davon nicht nur einen Beitrag gegen Fachkräftemangel, sondern vor allem auch mehr Transparenz. „Im Moment kommen zum Beispiel viele Flüchtlinge aus dem Kosovo in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Diese Menschen werden aber fast alle wieder abgeschoben, weil sie in ihrer Heimat nicht verfolgt werden. Klare Regeln, die auch klar nach außen kommuniziert werden, könnten sowohl hierzulande als auch für die, die kommen wollen, mehr Transparenz bringen“, so Heinrich.

Gabriela Heinrich plädiert zudem dafür, das berufliche Potenzial der Flüchtlinge besser zu nutzen. „Wir haben viele gut ausgebildete, anerkannte Flüchtlinge aus Syrien in Deutschland, gleichzeitig können viele Stellen nicht besetzt werden. Wir brauchen daher mehr und auch berufsbezogene Sprachförderung und Beratung, um schnell berufliche Chancen für die Flüchtlinge zu schaffen“, so Heinrich. „Es wäre eine Illusion zu glauben, dass die Flüchtlinge bald wieder nach Syrien zurückkehren können. Das Motto „bloß nicht integrieren, damit sie nicht bleiben“ muss endgültig überwunden sein. Ansonsten wiederholen wir die Fehler der Vergangenheit“, fordert Heinrich.

Gerade in Nürnberg gibt es nach Ansicht von Heinrich bereits ein vorbildliches Angebot für zugewanderte Fachkräfte. Das sind zum Beispiel die Allianz pro Fachkräfte in der Metropolregion Nürnberg von der IHK Nürnberg für Mittelfranken und der Bundesagentur für Arbeit sowie die Initiative HI POTENTIAL, mit der die Stadt Nürnberg um Fachkräfte wirbt. „Wenn aber die bundesgesetzlichen Regelungen eher abschrecken als einladen, ist das kontraproduktiv“, so Heinrich.

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) geht laut Heinrich davon aus, dass alleine in Bayern im Jahr 2020 rund 230.000 Arbeitskräfte fehlen werden und diese Zahl bis zum Jahr 2035 auf 620.000 ansteigen wird.